Französische Bulldogge

FCI-anerkannt: Gesellschafts- und Begleithunde (ohne Arbeitsprüfung)


Text: Ingrid Blum



Der kleinformatige, bis zu 14 kg schwere Molosser erscheint trotz seiner geringen Grösse in allen Proportionen als kräftiger, kurzer und gedrungener Hund.

Ursprüngliche Aufgabe

Begleiten, wachen und beschützen.

Herkunft

Die Französische Bulldogge wird von der Englischen Bulldogge alten Typs, die zum Bullbaiting und in Hundekämpfen verwendet wurde, abgeleitet. Nachdem Hundekämpfe verboten worden waren, änderte sich das Zuchtziel. Man wollte kleinere, friedlichere Hunde anstatt rauflustige. So entstand in East London und Nottingham der Toy-Bulldog. Englische Weber und Spitzenklöppler, die nach Frankreich auswanderten, brachten die kleinen Bulldoggen mit. Durch weitere Einkreuzungen mit Mops, Terrier und Griffon entstand der heutige Typ, als dessen Stammvater der Rüde «Loupi» gilt. 1987 wurde die Rasse durch die FCI anerkannt.

Arbeitsweise

Freud und Leid mit seinem Besitzer teilen.

Aussehen

Der kleinformatige, bis zu 14 kg schwere Molosser erscheint trotz seiner geringen Grösse in allen Proportionen als kräftiger, kurzer und gedrungener Hund. Sein Erscheinungsbild ist von kompakter Struktur und solidem Knochenbau. Das Fell ist kurz ohne Unterwolle, das Gesicht kurz und stupsnasig mit symmetrischen Hautfalten. Die Augen sind dunkel, die Rute natürlich kurz gewachsen. An der Spitze abgerundet sind die Stehohren. Der Nasenschwamm ist schwarz, breit und aufgeworfen. Ober- und Unterlefze sind schwarz und bedecken Zunge und Zähne vollständig beim Aufeinandertreffen, obwohl der Unterkiefer vor dem Oberkiefer steht. Erlaubte Farben sind Fawn, gestromt oder ungestromt, mit oder ohne Weissscheckung. Nicht zugelassen sind Schwarz, Schwarz mit fawnfarbenen Abzeichen (black and tan) und alle erdünnungen der schwarzen Farbe (z.B. Blau oder Mausgrau), mit oder ohne Scheckung.

Charakter

Mutig und aktiv, begeisterungsfähig und verspielt, liebenswürdig und verschmust, aufmerksam und nicht bellfreudig sind die Eigenschaften, die den «Bully» ausmachen.

Gesundheit

Mögliche Probleme: Brachyzephalie, Von Willebrand Disease, Schilddrüsenerkrankungen, Hautprobleme, Augenprobleme, Achondroplasie, Megaösophagus.

Spezielles

Bullys sind hitze- und kälteempfindlich. Die angeborene Brachyzephalie (Kurzköpfigkeit) kann zu massiven Atemproblemen führen, so dass sich der Hund in ständiger Todesangst befindet. Schnarchende und hörbar atmende Hunde wirken auf Artgenossen oft bedrohlich. Ihr körperbetontes Spiel kann auf andere ebenfalls bedrohlich wirken oder als schmerzhaft empfunden werden. Das Ausdrucksverhalten ist durch den grossen Kopf, die kurze Nase, die Falten, den kräftigen Körper und die fehlende Rute für Artgenossen anderer Rassen schwer einzuschätzen. Viele Hündinnen können ihre Welpen nur per Kaiserschnitt zur Welt bringen, weil viele Züchter dazu neigen, Hunde mit immer grösseren Köpfen zu züchten. Die Farben Blau, Blue Fawn, Merle oder auch Grau sind vom FCI nicht zugelassen. Tierquälerische Vermehrer bieten solche Farbschläge an, die für die betreffenden Hunde starke gesundheitliche Beeinträchtigungen mit sich bringen. FCI und SKG distanzieren sich ganz klar von diesen Farben zum Wohle der Hunde (suisse-bully.ch).

Wir verzichten bewusst auf Hinweise bezüglich heutiger Verwendungsmöglichkeiten. Ursprüngliche Aufgaben, Arbeitsweisen sowie Individualität sind entscheidend.