Von der Vorbereitung zur Umsetzung: Der Guide für Gewitter & Feuerwerke

Letzte Aktualisierung: 19. Juni 2024

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Ausgelassene 1. August-Feiern und Silvesterfeten haben Stunden des Unwohlseins Platz gemacht? Gewitter sorgen für eingezogene Ruten, Verkriechen, Zittern und Fiepen? Wer einen Angsthund oder eine Angstkatze hat, wünscht sich, Gewitter und Feuerwerke ins Jenseits verbannen zu können.

Nehmen Sie Ihr Schicksal selbst in die Hand – dieser Guide zeigt Ihnen wie.

Wenn Hunde und Katzen eine Angst vor knallenden Geräuschen entwickeln, fühlen sich Halterin und Halter oft hilflos. «Dir kann nichts passieren! Das geht bald vorbei!» Könnte Ihr Vierbeiner Sie doch verstehen. Stattdessen schaut er Sie mit Kulleraugen an oder antwortet mit einem langen Winseln. Der Anblick tut in der Seele weh.

Angst kann auf Dauer krank machen. Neben Verdauungsproblemen und einem geschwächten Immunsystem können auch Verhaltensauffälligkeiten auftreten. So kann sich beispielsweise die Lärm-Angst allmählich in eine allgemeine Ängstlichkeit und Nervosität ausbreiten. Auch potenziert sich der Stress bei Gewitter und Feuerwerken von Mal zu Mal. Die richtige Vorbereitung und Vorgehensweise können in Stresssituationen Abhilfe schaffen. Hier werden Sie mit reichlich Tipps rund um das Thema Feuerwerk und Gewitter ausgerüstet.

Grundsatz fürs ganze Jahr: Planung & Ausstattung

Silvester und 1. August sind planbar, doch Gewitter können uns oft überraschen. Darum lohnt es sich, die richtigen Helfer jederzeit schnell zur Hand zu haben. Einige davon benötigen Vorbereitungszeit, andere übernehmen den SOS-Part. Eine Mischung aus beidem bewährt sich.

  • Der Pet Remedy Spray aus ätherischen Ölen gehört in die Hausapotheke jedes Tierbesitzers. Er eignet sich zur Behandlung von negativ empfundener Stimmungs- und Seelenlage und kann auf das Halsband oder direkt auf Bettchen, Teppiche und weiche Unterlagen gesprüht werden.
  • Entspannungssysteme wie RelaxoPet: Unterschwellige, hochfrequente Schwingungen und Tonfolgen sprechen direkt das Entspannungszentrum des Hundes oder der Katze an und sorgen für Ruhe. Die Soundmodule sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich.
  • Rückzughöhlen oder -Orte: Ein Muss für jeden Hund und jede Katze. Ein kuscheliges Bett oder eine heimelige Box vermitteln Geborgenheit und Sicherheit.
  • Medikamente: Sollten nur in Extremfällen und unter Anleitung eines Tierarztes eingesetzt werden.

Wirken auf lange Sicht:

  • CBD und beruhigende Kräutermischungen: Bis beispielsweise CBD erste Effekte zeigt, kann es einige Wochen dauern. Die Gabe von solchen Nahrungsergänzungsmitteln lohnen sich aber auf jeden Fall, wenn Ihr Vierbeiner grundsätzlich zu Ängstlichkeit neigt.
  • Thundershirt: Thundershirts wirken angstlösend, da sie ein Gefühl des Gehalten-Seins am ganzen Körper vermitteln. Sie sollten jedoch über eine längere Zeit in entspannter Atmosphäre angewöhnt und positiv konditioniert werden.
  • Therapie: Ihr Hund leidet unerträglich unter plötzlichen Geräuschen? Dann lohnt es sich, professionelle Unterstützung herbeizuziehen. Ob klassische Tiermedizin, -kommunikation, -homöopathie oder -psychologie – finden Sie heraus, worauf Ihr Liebling am besten anspricht und haben Sie Geduld.
  • Eine Wetter-App: Laden Sie sich eine Wetter-App auf Ihr Handy, das Sie via Push-Mitteilungen über bevorstehende Gewitter informiert. Dies lohnt sich auch für Wanderausflüge und Co. – so bleiben Ihnen böse Überraschungen erspart.

Ein paar Tage vor dem Feuerwerk: Vorsicht statt Nachsicht

Falls Sie Ihren Vierbeiner an das Thundershirt herangeführt haben, darf dieses gerne einige Tage vor dem Ereignis zum Einsatz kommen. Und Achtung: Feuerwerke werden oft bereits vor den Feiertagen und auch Tage danach abgelassen. Vermisste Tiere ghören daher um die Silvestertage und den Nationalfeiertag leider zur Tagesordnung. Viele Tiere erschrecken durch die lauten Geräusche, geraten in Panik und laufen davon. Zu ihrer Sicherheit sollten Hunde in dieser Zeit an der Leine geführt und an einem Geschirr gesichert werden. Katzen, die an Freigang gewöhnt sind, werden im Idealfall frühzeitig ins Haus geholt. Eine Haustierklappe mit App-Steuerung kann dabei hilfreich sein. 

In den Stunden vor dem Feuerwerk: Auspowern & Ausdauern

Ist heute 1. August oder Silvester? Planen Sie einen ausgiebigen Spaziergang, weit abseits von Knallkörpern. Jetzt ist Auspowern angesagt! Dies können Sie zum Beispiel mit einem wilden Zerrspiel mit dem Lieblings-Spielzeug oder einem ausgiebigen Suchspiel erreichen. Aber aufgepasst: Egal wie ruhig der Ort ist, Knaller können auf weite Distanzen hörbar sein.

Zurück zu Hause gilt Regel Nummer 1: Gehen Sie Ihren gewohnten Plänen in der Wohnung nach! Denn Ihr Alltag ist vertraut. Und Routine schafft Vertrauen. Reden Sie mit Ihrem Vierbeiner wie gewohnt und bleiben Sie dabei ruhig und gelassen. Oft hilft dem ängstlichen Vierbeiner Körperkontakt – vorausgesetzt er sucht diesen – um mit dem Stress umzugehen. Mitleidiges Trösten kann seine Angst verstärken. Auf keinen Fall sollte der Vierbeiner jetzt aber alleine Zuhause zurückgelassen werden. 

Vor dem Gewitter:

 Hunde und Katzen riechen, spüren und hören ein Gewitter schon lange, bevor wir den ersten Donnerschlag wahrnehmen. Darum kann sich ihr Verhalten schon früh verändern. Orientieren Sie sich einfach am oben beschriebenen Punkt.

Die grosse Knallerei rückt in unmittelbare Nähe. Die letzte Gelegenheit, um das Geschäft an der Leine zu erledigen. Daheim wartet dann hoffentlich ein richtig schmackhafter, langanhaltender Kausnack oder ein gefüllter Kong zum Ausschlecken. Kauen und lecken beruhigen nämlich die Nerven. Beruhigende Musik an, Fensterläden zu und SOS-Tropfen auf. 

Während dem Feuerwerk oder Gewitter: da sein & stark sein

Wenn die Angst überhandnimmt und nichts mehr nützt: Verzweifeln Sie nicht. Hoffnung macht der Enttäuschung Platz und es ist furchtbar, das geliebte Tier so ängstlich und zittrig zu sehen.

Setzen Sie sich hin und atmen Sie dreimal tief durch. Jetzt heisst es einfach da sein für den ängstlichen Vierbeiner. Weder auf das Tier einreden, noch es an Sie heranziehen, noch mit hektischen Bewegungen liebkosen. Lassen Sie es bei sich oder in einem Versteck Schutz suchen und halten Sie es, wenn es gehalten werden will. Vergessen Sie dabei nicht, sich selbst zu entspannen. Damit zeigen Sie, dass es keinen Grund zur Angst gibt. Die Ausgangslage zu akzeptieren, wie sie ist, sorgt meist für den grössten Entspannungseffekt – zumindest für Sie. Durch Ihr entspanntes und sicheres Auftreten geben Sie Ihrem Tier Sicherheit und es wird sich automatisch ein bisschen weniger fürchten. 

Ein kleiner Tipp für vierbeinige Autofans: Haben Sie eine Garage? Wenn sich Ihr Hund pudelwohl im Auto fühlt, könnte dies der ultimative Zufluchtsort sein. Aber auch hier sollte der Hund bitte nicht alleine zurückgelassen werden. Setzen Sie sich einfach mit ins Auto.

Nach dem Feuerwerk und Gewitter: Ausglühen & Bilanz ziehen

Geschafft! Wie ist es gelaufen? Entspannt? Na, dann lassen Sie sich feiern! Eher naja bis furchtbar? Lassen Sie sich auch dann feiern. Sie haben Ihr Bestes getan. Wichtig ist allein, aus Erfahrungen zu lernen. Mit diesen Fragen können Sie den Tag reflektieren und Erkenntnisse für das nächste Mal festhalten.

  • Was war hilfreich? Was braucht mehr oder längere Vorbereitung?
  • Was war nutzlos? Was bekommt nochmals eine Chance?
  • Braucht es erst einmal einen Radikalschlag und Silvester wird ab sofort in einer abgelegenen Hütte verbracht? 1. August im Ausland?
  • Eine Therapie kann ein echter Segen für Ihren vierbeinigen Schatz sein. Gibt es jemanden im Umfeld, der Ihnen eine Fachperson empfehlen kann? Andernfalls werden Sie im Internet fündig.

Lassen Sie die Zeit nicht verstreichen. Jetzt ist noch alles präsent und Sie sind vollgepackt mit Erkenntnissen. Vorsorge ist besser als Nachsorge. Wir drücken Ihnen und Ihrem Vierbeiner die Daumen!

Angst vor Feuerwerk — 05.12.2019

Viele Tiere haben Angst vor dem Feuerwerk und der lauten Knallerei. Häufig ist zu beobachten, dass Hunde und Katzen mit zunehmendem Alter sensibler auf diverse Geräusche reagieren. Zum Glück gibt es einige Möglichkeiten, welche die Tiere in dieser schwierigen Situation unterstützen können. Wichtig ist, dass man nicht erst am entsprechenden Tag, sondern bereits einige Wochen vorher mit der Vorbereitung beginnt.