Eine Katze kommt ins Haus...


Sich ein Tier ins Haus zu holen, braucht Vorlauf. Zeit, um sich durch den Dschungel an Utensilien zu wühlen, sich zu entscheiden und schliesslich einzukaufen. Das tönt allerdings einfacher als es ist, denn der Handel ist überschwemmt von den unterschiedlichsten Produkten. Daher hier ein Leitfaden, worauf es in einem Katzenhaushalt ankommt.


Text: Daniela Poschmann

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Die Entscheidung für einen vierbeinigen Mitbewohner bringt eine regelrechte Lawine ins Rollen. Näpfe und Betten müssen ebenso besorgt werden wie Pflegeutensilien und Hygieneartikel. Und auch um das Thema Sicherheit kommt man nicht herum. Was bei den einen die Vorfreude auf das neue Familienmitglied noch verstärkt, kann bei anderen angesichts der schieren Menge an Angeboten schon mal in Überforderung umschlagen. Daher hier ein Leitfaden, worauf es in einem Katzenhaushalt ankommt.

Liebe geht bekanntlich durch den Magen. So auch bei der Katze. Oft verschmäht sie jedoch Futter aus Näpfen, die schlecht platziert, falsch geformt oder aus Plastik sind und agiert damit unbewusst sehr achtsam. Denn vor allem Letzteres ist mit Vorsicht zu geniessen. Plastiknäpfe sind zwar preislich attraktiv, sind aber meist rasch zerkratzt und damit ein gefundenes Fressen für krankmachende Bakterien. Daneben haben sie oft einen starken Eigengeruch und enthalten häufig gesundheitsschädliche Weichmacher, die ins Futter übergehen können. Alles in allem keine gute Wahl. Dann eher Edelstahl? Wenn es sich um hochwertige, rostfreie Produkte handelt, ja. Ansonsten kann es durch Legierungen wie Nickel und Chrom auch hier zu Allergien kommen. Für Tierpsychologin Katharina Aeschimann kommen daher nur flache Keramikteller ins Haus. Diese sind leicht im Geschirrspüler zu reinigen und geben – sofern sie lebensmittelecht sind – keine gesundheitsschädigenden Stoffe ab. Praktisch ist eine rutschfeste Unterlage und je nach Alter und Fitness der Katze eventuell eine Erhöhung, die etwa auch bei von Arthrose Geplagten ein schmerzfreies Fressen ermöglicht. Der Standort sollte ruhig und somit fernab von Waschmaschinen oder Türen sein. Optimalerweise stehen Futter und Wasser nicht direkt nebeneinander, da viele Katzen naturgemäss nicht da trinken, wo sie fressen. Einige geben sich wiederum auch mit Kombinäpfen zufrieden.

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Alles im Blick

Was rein kommt, muss auch wieder raus. Nur wo, das ist die Frage. Das entscheidet letzten Endes die Katze selbst. Halter können sich noch so sehr den Kopf darüber zerbrechen, wo der beste Platz für das stille Örtchen ist, es muss der Mieze gefallen. Ähnlich verhält es sich mit der Ausführung. Offen oder geschlossen? Zweibeiner favorisieren in der Regel die letztere Variante, da der Geruch durch den Deckel nicht nach draussen dringt. Der Nachteil? Der Geruch im Inneren der Toilette ist immens, und nicht jede Katze spielt da mit. Einen Versuch wert sind Modelle mit Aktivkohlefilter, welche die Luft im Inneren erträglicher machen. Jedoch behalten viele Katzen instinktiv gern ihre Umgebung im Auge, was eben nur ohne Deckel möglich ist. Die Anzahl der Toiletten hängt von der Anzahl der Nutzer ab. Als Faustregel gilt: Eine Toilette mehr, als Katzen im Haushalt leben. So zumindest die Theorie. Tatsächlich kommt so manches Tier mit nur einem Klo aus. Kommt es allerdings zu Unsauberkeiten, ist ein zweites unvermeidbar.

Ebenso relevant ist die Wahl einer adäquaten Streu. Die Frage ist: Klumpend oder nicht klumpend? Klumpstreu bildet in Kombination mit Flüssigkeit Brocken, die sich per Siebschaufel entfernen lassen. Viele Sorten bestehen aus quellfähigem Ton und verfügen über eine gute Geruchsbindung. Als umweltschonende Alternativen gibt es biologisch abbaubare Varianten aus Holz oder Pflanzenfasern. Nicht klumpende Streu nimmt zwar ebenfalls Flüssigkeiten auf und bindet Gerüche, muss aber häufiger komplett ausgetauscht werden, da sich der Urin nicht so punktuell entfernen lässt.

Der richtige Platz ist die halbe Miete

Zur Pflege wie zum Zeitvertreib stehen Katzen auf Bäume. Ob draussen oder drinnen. An der Rinde wetzen sie ihre Krallen, um sich der alten und stumpfen Hornschichten zu entledigen, und auf den Ästen toben sie sich aus. Neben Ästen sind handelsübliche Kratzbäume mit Bändern, Bällen oder Höhlen versehen, die nach dem Spielen einen Ruheort bieten. Katzenexpertin Aeschimann empfiehlt, auf stabile und mindestens einen Meter lange Kratzsäulen zu achten und setzt auf natürliche Materialien mit waschbaren Einlagen vor allem in den Bettchen. Entscheidend ist auch hier der richtige Standort. Der Baum kann noch so gross und luxuriös sein, steht er im einsamen Flur, findet er wohl wenig Beachtung. Fensterplätze im belebten Wohnzimmer stehen dagegen hoch im Kurs

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In puncto Pflege gilt es übrigens auch, das Haarkleid der Katze zu beachten. Ist es lang, sollte man sie von vornherein an Kamm oder Bürste gewöhnen, um Verfilzungen zu vermeiden – oder Parasiten Herr zu werden. Denn Flöhe lassen sich via Flohkamm aufspüren und Zecken mittels Haken, Zangen oder Pinzetten entfernen. Für beide Eindringlinge haben sich Spot-On-Mittel zur Prävention bewährt.

Wer viel spielt, der schläft auch viel und Katzen sowieso. Es müssen also Decken, Körbe oder Bettchen angeschafft werden, die dem Stubentiger als Rückzugsort dienen. Auch hier kommt es neben einem leicht zu reinigenden Material wieder auf die Lage an. Das bequemste Nest bleibt leer, wenn es in einem Durchgangszimmer steht. Häufig sind die Gründe, warum die Katze etwas verschmäht, für den Menschen allerdings schwierig nachvollziehbar, weshalb man es einfach ausprobieren muss. Denn Katzen suchen sich ihren Schlafplatz selbst aus.

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Sicheres Heim

Ein Schlafplatz kann sich sogar in einer Transportbox befinden – eine Option, die Katzen an diese Form der Fortbewegung zu gewöhnen. Denn solche Boxen sind unvermeidbar. Schliesslich steht definitiv irgendwann ein Tierarztbesuch an. Die Box sollte so gross sein, dass sich die Katze bequem darin bewegen kann, und sollte sich optimalerweise auch von oben öffnen lassen.

Sicherheit gilt aber nicht nur unterwegs. Wer gerne lüftet, sollte seine Fenster mit einem Kippfensterschutz in Form von speziell dafür vorgesehenen Gittern oder Netzen versehen. Katzenschutznetze in grösseren Ausführungen dienen zur Absicherung von Balkonen und müssen vor allem reissfest sein, damit das Büsi nicht beim erstbesten Vogel den Abflug macht. Robuste Materialien sind etwa Nylon oder Polyethylen.

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Ist an all das gedacht, ist die Basis für eine vertrauensvolle Partnerschaft geschaffen, und man kann sich auf das Wesentliche konzentrieren: die Zweisamkeit!

Wir hoffen, mit unserer kurzen Übersicht etwas Klarheit in den Produktedschungel gebracht zu haben und wünschen allen frischgebackenen Katzenhaltern viel Freude und vergnügte Stunden mit ihren neuen Familienmitgliedern.

Katze Katze

 

 




Quelle: weltdertiere.ch
© Daniela Poschmann ist freie Journalistin für alles rund um Natur und Tiere.