Der Lein...was der so alles kann!


Text: Katharina Sonnenwald

lein

Botanischer Name: Linum usitatissimum

Volksname: Lin, Linnen, Flachs, Faserlein, Flachsbeere, Glix, Haarlinsen

Mythen und Legenden

Schon die Steinzeitmenschen kannten den Lein! Sie nutzten ihn einerseits zur Fasergewinnung und andererseits verwendeten sie auch das Leinöl zur Ergänzung der Speisen. Das schloss man aus Funden in schweizerischen Pfahlbauten. Schon früh, nämlich 1539, war bei Hieronymus Bock in seinem «Kreutterbuch» zu lesen: «Leinsamen zerstossen und gepulvert ... miltert Husten ... Der Leinsamen erweicht alle hizigen Geschwulste». Diese Heilanwendung ist bis heute gültig.

Juchhu, wir fahren ins Blaue...

Der Ausdruck stammt noch aus einer Zeit, als die fröhlich himmelblauen Leinfelder die Ausflügler schon von Weitem anlachten. Seit vielen, vielen Jahren sind diese hübschen Felder aus dem Landschaftsbild der Schweiz fast verschwunden. Mittlerweile wird der Lein glücklicherweise wieder von einigen idealistischen Bio-Bauern mit grosser Freude angebaut (ca. 50 ha).

Lebenselixier: Leinöl

Leinöl steigert das Wohlbefinden und fördert die Gesundheit. Es erhöht die Elastizität des Fells. Es lindert, äusserlich angewendet, Ekzeme und Verbrennungen. Und es verbessert die Fliesseigenschaft des Blutes und mindert so Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es schützt die Zellen vor freien Radikalen und wirkt durch seine besonderen Inhaltsstoffe wie eine Verjüngungskur auf den gesamten Organismus Ihres Vierbeiners. Denn Leinöl enthält Provitamin A, E und Vitamine der B-Gruppe sowie viele mehrfach ungesättigte, lebensnotwendige Omega-Fettsäuren, insbesondere viele Omega-3-Fettsäuren. Diese kann das Tier nicht selber herstellen, sie sind jedoch essenziell für die Gesundheit und nur in wenigen Lebensmitteln enthalten. Daher ist eine Leinöl-Kur sehr förderlich für die Gesundheit. Diese Omega-3-Fettsäuren spielen auch eine grosse Rolle beim BARFEN Ihres Schützlings. Und sie fördern eine gute Entwicklung der Welpen.

Gut gegen Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Untersuchungen belegen: Leinsamen wirken vorbeugend gegen Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Leinsamen wurde tumorprotektive (schützend gegen Tumoren), kardiovaskulärprotektive (schützend für Herz-Kreislauf) und Diabetes-vorbeugende
Wirkung gezeigt.

Rasche Hilfe bei entzündlichen Problemen

Leinsamen enthalten viele Schleimstoffe. Diese Schleimstoffe kann man dem Samen auf unterschiedliche Art entlocken. Entweder als Kaltauszug – so hilft er bei innerlicher Anwendung hervorragend bei entzündlichen Magen-und Darmproblemen und bei Geschwüren
– oder als warme Breiauflage gegen chronische, schlecht heilende Wunden, eitrige Abszesse und gereizte, trockene Augen.

Leinsamen, die erste Wahl bei Darmproblemen

Leinsamen regulieren auf sanfte Weise Darmprobleme. Bei Durchfall binden Leinsamen, pur ohne Wasser verfüttert, überschüssige Flüssigkeit im Darm und festigen dadurch den Stuhl. Füttert man Leinsamen mit viel Flüssigkeit, beheben sie Verstopfung, denn der Leinsamen quillt im Darm um ein Vielfaches auf. Dies führt zu einem Füllungsdruck, der die Stimulation des Darms anregt, was in der Folge zur Darmentleerung führt.

Ideale Hundedecke – das alte bewährte Leintuch

Aus Lein werden die unterschiedlichsten Stoffe gefertigt, von Drillich und Zwillich über Batist bis zum Lein- und Segeltuch. Pfarrer Kneipp lobte das Leinen, denn es sei gleichzeitig eine Bürste für die Haut. Leinen ist flusenfrei, schmutzabweisend, bakterizid und antistatisch, atmungsaktiv, und ist daher auch für Allergiker hervorragend geeignet.

Rezept

Für eine Verjüngungs-Kur mit Leinöl geben Sie täglich 1–2 Esslöffel Leinöl, gemischt mit einem Esslöffel Quark, 4 – 6 Wochen lang in das Futter. Durch den Quark werden die gesunden Omega-Fettsäuren besser aufgenommen.

Diese Leinöl-Kur schenkt Vitalität und wirkt sorgt für ein schönes, glänzendes Fell. Zudem schützt sie die Zellen vor freien Radikalen und damit vor Krebs.

Empfehlungen

Menge der Leinsamen für innerliche Einnahme: Pferd 50 –100 g, kleiner Wiederkäuer 25 – 50 g, Hund 2 – 5 g, Katze 1 – 3 g.

So hilft der Lein:

Leinsamen
  • entgiften, regulieren den Darm, helfen bei Verstopfung und wirken bei Durchfall
  • heilen eitrige Abszesse, sind hilfreich bei Ekzemen und juckender Haut, sorgen für ein schönes Fell
  • helfen bei Erkältungskrankheiten
Leinöl
  • ist ein Vitaminwunder und Lebenselixier (Omega-3-Fettsäuren)
  • wirkt vorbeugend gegen Krebs
Leintuch
  • schützt den Hundeplatz, ist robust und reissfest
  • ist sehr gut für Allergiker
  • ist schmutzresistent und flusenfrei
  • wirkt bakterizid und antistatisch

Quelle: weltdertiere.ch
Katharina Sommerwald ist Heilpflanzenexpertin für Tiere.