Die Ringelblume – Königin der Wundheiler


Text: Katharina Sonnenwald

ringelblume

Botanischer Name: Calendula officinalis.L.

Volksname: Ringelblume, Sonnenbraut, Regenblume, Mariengold, Goldblume, Ringali.

Mythen und Legenden

Die Calendula kam den weiten Weg über den Orient zu uns. Sie ist eine der ältesten und wichtigsten Heilpflanzen! Erstmals schrieb die Kräuteräbtissin Hildegard von Bingen über die heilende Kraft der Ringelblume. Der Name Calendula leitet sich ab von dem lat. «calendae» (= Monate). Sie bekam deshalb den Namen, weil sie fast das ganze Jahr ununterbrochen blüht. Nein, sie blüht nicht – sie wuchert! Und das ist gut so. Denn sie ist die Königin der Wundheiler! Jährlich werden im deutschsprachigen Raum ca. 200 Tonnen der kostbaren Blüten verarbeitet! Unermüdlich blüht sie von Juni bis in den Winter hinein. Je mehr geerntet wird, umso mehr Blüten entwickeln sich wieder. Früher band man sie gerne in Hochzeitssträusse ein, mit dem symbolischen Wunsch: «Möge Eure Liebe nie enden und immer neue Blüten treiben.»

Wohltäterin der Gärten

In der Volksheilkunde setzte man sie innerlich zur Reinigung der Leber, bei Darmschädigungen, Darmfisteln und Dickdarmentzündungen ein. Schon Kräuterpfarrer Johann Künzle (1857–1945) lobte die Ringelblume für ihre krampflösende und deutlich abwehrsteigernde Wirkung. Ihr Haupteinsatzgebiet besteht jedoch in der äusserlichen Anwendung.

Die Retterin für (fast) alle Hautprobleme

Sie hat eine ganz besondere Eigenschaft: Sie lässt Wunden schnell und komplikationslos abheilen! Das machte sie berühmt als weltweite Wundheilerin. Sie wirkt granulationsfördernd, desinfizierend, entzündungshemmend und sie tötet Keime, Bakterien, Viren und Pilze ab! Ob bei eitrigen Wunden, Quetschungen, Ekzemen, Entzündungen, rissigen Pfoten, Nagelbettentzündung und Verbrennungen – die Ringelblume hilft! Selbst für die empfindliche Augenpartie ist sie, durch ihr balsamisches Wesen, eine Wohltat bei Bindehautentzündung. Und eine bekannte Tierärztin berichtete sogar über gute Heilerfolge bei schlimmen Erkrankungen der Hufe wie Mauke und Strahlfäule!

Erste Hilfe für Bisswunden!

Bisswunden von kleinen Zähnen können tückisch sein. Die Haut schliesst sich schnell, aber darunter gärt und brodelt es und es entsteht ein Abszess. Deswegen werden oft synthetische Desinfektionsmittel und Antibiotika eingesetzt. Aber diese stören den empfindlichen Heilungsprozess. Pflanzliche Wundheiler hingegen desinfizieren und unterstützen das Immunsystem und damit den Heilungsprozess. Untersuchen Sie Ihren Schützling nach einer Rauferei, ob er kleine Bisswunden hat und behandeln sie die Stellen mit einem Ringelblumen-Aufguss. So haben Viren, Bakterien und Keime keine Chance! Die Ringelblume, sorgt zudem für eine rasche Heilung, denn sie fördert die Neubildung von Hautzellen

Der Wetterprophet

Die Ringelblume ist eine kleine Wetterstation. Sind die Blüten um 8 Uhr morgens noch geschlossen, muss man an diesem Tag mit Regengüssen rechnen. Sind sie jedoch bereits um 7 Uhr in der Früh offen, wird der Tag voller Sonnenschein.

Jetzt ist Erntezeit

Sammeln können Sie die Ringelblume, solange sie blüht. Am besten eignet sich dazu ein sonniger Tag um die Mittagszeit, wenn der Tau abgetrocknet ist. Die Ringelblume gedeiht auch sehr gut in Blumentöpfen und Blumenkästen. Pflanzt man Ringelblumen unter die Obstbäume, so erhöht das den Ertrag

Rezept

Ringelblumenaufguss

Zum Auswaschen von Wunden übergiessen Sie 2 Teelöffel voll Ringelblumenblüten mit heissem Wasser (150 ml), lassen Sie den Sud 10 Minuten ziehen. Danach durch ein Leintuch abseihen. Auf Zimmertemperatur erkalten lassen. Nehmen Sie ein Leinen- oder Baumwolltuch, tränken Sie es in dem Sud und legen es auf die Wunde. Lassen Sie das Tuch ein paar Minuten auf der Wunde. Danach wechseln sie die Umschläge und wiederholen die Auflage.


So hilft die Ringelblume:

  • Heilt rasch Wunden
  • Stillt den Wunschschmerz
  • Unterstützt die Bildung von neuem Gewebe
  • Wirkt Wasseransammlungen entgegen
  • Hilft bei der Heilung von Narben
  • Hemmt das Wachstum zahlreicher Bakterien, Viren und Pilzen und sogar von Herpesviren
  • Regt das Immunsystem und den Zellstoffwechsel der Haut an
  • Lindert Schmerzen bei entzündetem Gesäuge
  • Hervorragend bei Dermatitis und Ekzemen
  • Gut gegen Mauke und Strahlfäule
  • Hilft bei Boxer-Akne

Quelle: weltdertiere.ch
Katharina Sommerwald ist Heilpflanzenexpertin für Tiere.